Ursachen und Folgen

Der Mensch wünscht sich immer ein glückliches Ende, immer den endgültigen Erfolg. Er wünscht es sich zwar, aber er konzentriert sich nicht so sehr darauf, welche Ursachen er schaffen muss. Dabei sind es doch die Ursachen, die in der Hand des Menschen liegen, nicht die Ergebnisse. Wie wahr waren die Worte, die ich Jahre zuvor von meinem Vater hörte, als ich mich auf die Universitätsprüfung vorbereitete, und die ich damals nicht verstehen konnte.

Es war ein kalter Wintertag. Ich saß am Ofen und lernte auf die Prüfung. Der Duft der Orangenschalen, die meine Mutter auf den Ofen gelegt hatte, erfüllte den ganzen Raum. Als meine Mutter in der Küche das Essen zubereitete und meinen Vater aus dem Fenster sah, rief sie: „Dein Vater ist da!“ und begann den Esstisch vorzubereiten, den ich heute so vermisse. Als mein Vater ins Haus kam, wusch er sich wie immer zuerst die Hände und das Gesicht. Nachdem er sich umgezogen hatte, klopfte er an meine Tür und steckte den Kopf herein: „Oh, mein schönes Mädchen, lernst du?“ Der ganze Tag bestand aus Lernen, sowohl in der Schule als auch zu Hause. Dazu kam noch die unaufhörliche Angst vor dem Ergebnis! Mit einer erschöpften Stimme sagte ich: „Ja, Papa, ich lerne, aber ich habe große Angst, was ist, wenn ich es nicht schaffe?“ Meine Sorgen und Ängste, es nicht zu schaffen, wurden von Tag zu Tag größer. Das Lächeln auf dem Gesicht meines Vaters wich einem ernsten Ausdruck. Wann immer er ein wichtiges Gespräch führen wollte, nahm er diese Ernsthaftigkeit an. Hinter seinem strengen Äußeren verbarg sich jedoch ein sehr weicher Mensch. Langsam betrat er mein Zimmer, schloss die Tür und setzte sich auf mein Bett. Zunächst herrschte Stille. Er schaute auf den Boden, als würde er seine Gedanken sammeln. Dann sah er mich an und sagte: „Ich glaube daran, dass du es schaffen wirst. Manchmal fallen die Ergebnisse nicht so aus, wie wir es uns wünschen. Unsere Aufgabe ist es, unser Bestes zu geben, die richtigen Ursachen zu schaffen und uns nicht an den Ergebnissen festzuhalten. Wenn du dein Bestes gegeben hast, solltest du unabhängig vom Ergebnis glücklich sein. Wenn du es nicht versucht hättest und gescheitert wärst, wäre ich genauso traurig wie du. Ob du diese Prüfung bestehst oder nicht, ich weiß, dass du dein Bestes gegeben hast. Dein Fleiß ist für mich die schönste Bestätigung!“

 

Die Erfahrungsdesign Lehre besagt: „Das wahre Glück liegt nicht im Ziel, sondern im Weg dorthin.“

Leider verbringt der Mensch sein Leben damit, sich mehr auf die Ergebnisse als auf die Ursachen zu konzentrieren. Je mehr man sich auf die Ergebnisse fixiert, desto mehr steigen die Ängste und man kann den Prozess selbst nicht mehr genießen.

Mein Vater stand auf, überzeugt, die nötige Botschaft vermittelt zu haben. „Komm, lass uns jetzt essen, danach kannst du weiter lernen.“ Bevor ich zum Esstisch ging, dachte ich über die Worte meines Vaters nach. Was meinte er damit? Ich soll also so viel lernen und mich dann nicht einmal ärgern, wenn ich die Prüfung nicht bestehe? Wie soll das gehen? Ich muss zugeben, dass mir das damals sehr unsinnig erschien. Doch wie recht hatte er doch.

Wenn man schlechte Samen sät, kann man auch auf fruchtbarem Boden keine guten Ergebnisse erzielen. Je älter ich wurde und je mehr Erfahrungen ich sammelte, desto mehr lernte ich, dass die Ergebnisse nicht in unserer Kontrolle liegen, sondern dass es darum geht, die richtigen Ursachen zu schaffen.

Was ist also wahrer Erfolg, wahrer Gewinn?

Konnte Erfolg nur darin bestehen, die Prüfung zu bestehen? Dabei gab es eine viel wichtigere Prüfung, die wir bestehen mussten: Die Prüfung des Lebens!

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Die Erfahrungsdesign Lehre ermöglicht es uns, unser Leben mit konsistenten, anwendbaren, verständlichen und nützlichen Informationen zu erleichtern. Mit diesem Wissen lernt man, wie man effektiver mit der Familie, Freunden und Kunden kommunizieren kann.